Der Seeadler ist der bekannteste
Greifvogel in Deutschland, jeder kennt ihn und hat ihn schon einmal gesehen.
Meistens allerdings als grafisches Symbol z.B. auf Münzen, auf den Trikot der
Fußballnationalmannschaft oder an der Rückwand des Plenarsaals des Deutschen
Bundestages, er ist unser Wappenvogel.
Um in der freien Wildbahn einen Seeadler
zu beobachten braucht man allerdings viel Glück und muss in der richtigen
Gegend sein, denn er ist in Deutschland nicht flächendeckend vertreten.
Übersehen kann man ihn allerdings
nicht, er gehört neben den Geiern zu den größten Greifvögeln überhaupt.
Der
Seeadler kann eine Körperlänge von knapp über 90 cm erreichen, bei einer
Flügelspannweite bis zu 250 cm und einem Gewicht bis max. 7 kg. Die Weibchen
sind deutlich größer als die männlichen Vögel. Seeadler galten schon fast als
ausgestorben, seit 1985 erholen sich die Bestände wieder, durch
Auswilderungsprojekte und intensive Schutzmaßnahmen, heute dürfte der Bestand
in Deutschland bei ca. 600 Paaren liegen. Als Lebensraum bevorzugt der Adler
Landschaften mit Wald und Seenanteil, in Deutschland sind Seeadler im Bereich
der Müritz und Oberlaussitz mit hohen Siedlungsdichten vertreten. Aber auch in
anderen Seengebiete wie z.B. am Steinhuder Meer kommen Seeadler vor. Bevorzugt
ernährt sich der Seeadler von Fischen und Wasservögeln, kleinere Säugetiere wie
Hasen und Kaninchen verschmäht er nicht. Im Winter ist Aas eine wichtige
Nahrungsquelle.
Seeadler brüten zwischen Mitte Februar
und Mitte März. Sie errichten einen großen Horst mit bis zu 1,5 m Durchmesser,
der oft über Jahrzehnte benutzt wird. Das Gelege besteht aus bis zu 3 Eiern,
aus denen nach knapp 40 Tagen Brutzeit die Jungen schlüpfen. Nach etwa 3
Monaten können diese bereits kurze Strecken fliegen und werden dann zunehmend
selbstständig.
Die Lebenserwartung in freier Wildbahn liegt bei ca. 20 Jahren.
Gefahren drohen dem Seeadler durch Verkehr, Windkraftanlagen, Stromleitungen,
Insektengifte und Bleipartikeln in verendeten Tieren. Der Seeadler ist
bundesweit streng geschützt
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