So wird das Smartphone zur "fast" perfekten Urlaubskamera


Die Kameras moderner Smartphones werden immer leistungsstärker im Bild- wie im Videobereich. Dabei haben sie einen entscheidenden Vorteil, man hat sie immer dabei, das macht sie zur perfekten Urlaubskamera, fast. Einige, wichtige Dinge sollte man allerdings beachten.

Jedes Jahr mache ich auf meiner Tour quer durch Deutschland einige tausend Fotos und viele Videoclips. Sehr oft kommt dabei auch mein Smartphone zum Einsatz. Mit Ergebnisse die mich immer wieder überraschen, im positiven Sinne. Man muss nur einiges beachten, will man die Potentiale des Geräts optimal nutzen.

1. Linsen putzen


Was bei der Fotokamera selbstverständlich ist, wird beim Smartphone oft vergessen. Die Linsen sauber halten. Während man bei der konventionellen Kamera Schutzkappen auf den Linsen hat und diese regelmäßig reinigt, wird das beim Smartphone oft vergessen. Im täglichen Einsatz hat man es in der Tasche, es ist Staub und Schmutz ausgesetzt und deshalb ist es sehr wichtig die Linsen vor dem Einsatz zu reinigen, gerade dann, wenn man Urlaubsbilder oder Videos machen will und eine ordentliche Qualität anstrebt. Gilt natürlich für die Front- und die Hauptlinse.

2. Stativ verwenden


Genau wie bei professionellen Kameras ist ein Stativ für gute Fotos unerlässlich. Kameras und Smartphones haben zwar eingebaute Bildstabilisatoren, allerdings ersetzen sie bei guten Urlaubsbildern kein Stativ. Ich nutze hierfür immer ein Gorillapod mit Smartphonehalter. Diese kleinen Stative sind sehr praktisch und leicht, man kann sie sehr gut in der Gürteltasche verstauen und ist für alle Film- und Fotosituationen gut gewappnet. Sie lassen sich als Standstativ, Klemmstativ und als praktischer Selfiestick einsetzen. Übrigens kann man mit diesen kleinen Stativen ganz besondere Selfies machen. Man stellt es im Urlaub auf den Tisch oder klemmt es am Strand an die Liege, es gibt viele Möglichkeiten tolle Fotos zu machen, mir persönlich gefallen diese Fotos viel besser als die üblichen "Stangenselfies".

3. Timerfunktion nutzen


Die Timerfunktion ist ein praktisches Hilfsmittel um Verwacklungen beim Auslösen zu vermeiden. Man kann das Smartphone gut ausbalancieren und bei Aufnahmen mit dem Stativ hilft es ebenfalls Verwacklungsunschärfen zu vermeiden. Die Timerfunktion findet sich bei allen Smartphones im Kameramenue.

4. Hilfslinien einblenden


Ein weitere sinnvolle Funktion sind die Hilfslinien, sie sind sehr hilfreich bei der Bildkomposition. Ideal ist es dabei, das Hauptmotiv auf den Kreuzungslinien zu positionieren, im sogenannten "Goldenen Schnitt". Diese Anordnung wird von Betrachtern des Bildes als besonders harmonisch empfunden. Auch diese Funktion lässt sich im Kameramenue einstellen.

5. Zoomen vermeiden

Smartphonekameras bieten zwar diese Funktion an, meist handelt es sich aber dabei um digitalen Zoom, d.h. die Bilder werden hochgerechnet mit relativ bescheidenen optischen Ergebnissen. Mittlerweile gibt es Smartphones die auch optischen Zoom anbieten, meist aber nur bis zu 2-fach Zoom und diese neuen Smartphones sind auch recht teuer. Eine Alternative sind optische Zusatzlinsen.


Für mein Smartphone gibt es einen solchen Linsensatz, bestehend aus einem besonderen Cover zum Einschrauben der Linsen, einer Weitwinkellinse und einer Telelinse mit 2-fach Zoom. Sie liefern eine sehr gute Bildqualität, vor allem die Weitwinkellinse bietet ganz besondere Möglichkeiten in der Landschaftsfotografie. Nur ich setze sie kaum ein, mir ist es schlicht zu aufwendig immer wieder die Linsen auf- und abzuschrauben, die Zusatzeffekte sind mir zu gering und der Vorteil der ständigen Verfügbarkeit der Smartphonekamera leidet darunter. So gesehen ist die fehlende Zoommöglichkeit beim Smartphone ein kleiner Nachteil bei der Nutzung als Reisekamera. Man muss beim Fotografieren halt besser auf die Position achten und eventuell den Standort wechseln, um gute Aufnahmen zu machen.

6. Bildbearbeitung

Hier bieten Smartphones mittlerweile sehr brauchbare Software. Ob es sich dabei um Sondereffekte handelt, Bildbeschneidungs- und Bearbeitungstools, der Fantasie in der Bildbearbeitung sind fast keine Grenzen mehr gesetzt.. Hier gibt es je nach Modell viele sinnvolle Möglichkeiten und natürlich auch eine Menge Spielerei. Am besten man testet am Smartphone die Möglichkeiten aus und nutzt die Programme, die für die jeweiligen Motive am sinnvollsten erscheinen.

7. Bildformate

Bei der Auswahl der Bildformate bieten die meisten Smartphones die gleiche Auswahl wie Digitalkameras, 4:3, 16:9, 1:1. Ich nutze das Format 16:9 sowohl im Foto-, als auch im Videobereich, dann ist für mich die Weiterverarbeitung in Videos und Fotoshows einfacher. Es hängt schlichtweg davon ab, wie man die Fotos später verwenden will, dem entsprechend wählt man das Format. Auch die Auflösung ist bei manchen Smartphones stark abhängig von dem gewählten Format.

8. Bei Videos auf den Ton achten

Smartphones bieten teilweise hervorragende Videofunktionen an, leider alle mit dem gleichen Nachteil, die Tonqualität lässt oft zu Wünschen übrig. Dem kann man aber leicht abhelfen.
Ein kleines Zusatzmikrofon sorgt schon für deutlich bessere Ergebnisse.


Hier gibt es am Markt verschiedene Möglichkeiten, auch das eigene Headset leistet gute Dienste, wenn man z.B. ein Video dokumentieren will. Die paar Euro Investition in ein Zusatzmikrofon machen sich bezahlt und erhöhen die Qualität eines Urlaubsvideos ganz erheblich.

9. Videoaufnahmen im Flugzeugmodus

Darauf sollte man achten, dass man Videoaufnahmen grundsätzlich im Flugzeug, bzw. Offlinemodus macht. Videoaufnahmen der schönsten Motive, der schönsten Landschaften werden gestört durch eingehende Telefonanrufe oder sonstige akustische Meldungen des Smartphones.

Mein Fazit:

Richtig eingesetzt bieten Smartphones mittlerweile sehr viele Möglichkeiten tolle Urlaubsfotos und spannende Videos zu erstellen. Es gibt sehr viele Hilfsmittel die den Einsatz des Smartphones für diese Bereiche erleichtern und zu beachtlichen Qualitätssteigerung sowohl in Foto, als auch im Videobereich führen.

Natürlich hat das Smartphone als Kamera seine Grenzen, schlechte Lichtverhältnisse, entfernte Motive, schnelle Objekte führen das Smartphone schnell an unlösbare Aufgaben, aber für die meisten Urlaubssituationen ist es vollkommen ausreichend und bei der Beachtung einiger Grundregeln lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen. Einen unschlagbaren Vorteil hat das Smartphone als Kamera allemal, man hat es in der Regel immer dabei und verpasst keine einzigartigen Momente und Motive.

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