Eine besondere Waldwanderung, Pilzen auf der Spur.




Pilze-besondere Lebewesen, aber vorsichtig genießen
Pilze sind ganz eigenartige Lebewesen, die sowohl Eigenschaften von Tieren, als auch von Pflanzen in sich vereinen und so eine ganz besondere Stellung in unseren Ökosystemen haben. Einige sind Delikatessen, andere tödlich.

Viele von ihnen sind gemeinsam mit Bakterien für die Umwandlung organischer Abfälle in Humus verantwortlich und bilden somit eine wichtige Lebensgrundlage für Pflanzen. Man schätzt, dass bis zu 90% aller Pflanzen direkt von der Tätigkeit der Pilze profitieren.
Zudem spielen Pilze eine wichtige Rolle in der Ernährung und der Heilkunde. Rund 5000 verschiedene Pilzarten sind in Europa bekannt, von denen etwa 150 Arten als giftig gelten, wie z.B. der Fliegenpilz oder der Knollenblätterpilz, andere wiederum, wie der Steinpilz z.B. hoch geschätzte Speisepilze sind. Der Nährwert von Pilzen ist relativ gering, allerdings sind sie reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
Pilze sollte man grundsätzlich nur dann essen, oder als Heilmittel verwenden, wenn man sich über die Art und Genießbarkeit genau auskennt. Auch gilt es zu beachten, dass einige Arten unter Naturschutz stehen und besonderen Schutz genießen.
Einer der bekanntesten Speisepilze, der in vielen Zubereitungsformen, gebraten, gekocht oder getrocknet in der Küche eingesetzt wird, ist der Steinpilz. Seinen Namen hat er von seinem besonders festen Fleisch. Der Steinpilz gehört zu den Pilzsorten, die mit Bäumen wie Eichen, Buchen, Birken aber auch mit Nadelbäumen wie Tannen und Kiefern eine besondere Lebensgemeinschaft eingehen. Vereinfacht kann man sagen, der Baum versorgt den Pilz mit Nährstoffen, im Gegenzug verbessert der Pilz die Lebensbedingungen des Baumes, ein klassisches Beispiel für eine Symbiose in der Natur, ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.
Früher wurde der Steinpilz in der Heilkunde eingesetzt, bei der Beseitigung von Hautunreinheiten und in der Verbesserung der Wundheilung. Die chinesische Medizin nutzt den Steinpilz noch heute, z.B. für die Verbesserung der Durchblutung.
Bei uns findet er überwiegend Verwendung als Speisepilz, aber nicht nur wir Menschen finden ihn sehr schmackhaft, Käfer, Schnecken und selbst Wildschweine verspeisen ihn gerne. Da der Steinpilz unter Naturschutz steht darf er bei uns nur in haushaltsüblichen Mengen entnommen werden.
Neben dem Steinpilz ist der Hallimasch ein weithin bekannter und geschätzter Speisepilz, den man allerdings nicht roh essen sollte. Den Hallimasch gibt es in verschiedenen Arten. Er wächst in Gruppen an Totholz, einige Arten befallen aber auch lebendes Holz und schädigen Forstkulturen. Dem Hallimasch sagt man eine Heilwirkung bei unangenehmen Darmkrankheiten nach, was auch als Deutung für seinen Namen genutzt wird. Bekannt ist der Hallimasch auch wegen eines besonderen Phänomens. Sein Wurzelgeflecht kann nachts leuchten, ähnlich wie bei den Glühwürmchen, bildet er bestimmte Körperstoffe, die in Verbindung mit einem Enzym und Sauerstoff Energie erzeugen und diese als Licht abgeben.
Diese besondere Eigenschaft hat mit Sicherheit in früheren Zeiten zu manchen Legenden und Gruselgeschichten Anlass gegeben.
Pilze gibt es in vielen Formen und teilweise skurrilem Aussehen. Besonders interessant ist der Korallenpilz, der dem klebrigen Hörnling zum Verwechseln ähnlich sieht. Beide Arten sehen Korallen sehr ähnlich und können unterschiedliche Farbvarianten aufweisen.
An Bäumen in Parks und Wäldern kann man am Stammbereich häufig größere flache Pilze, wie den Zunderschwamm entdecken. 


Diese Pilze leben parasitär, dringen in den Baum ein und bringen ihn langsam zu Fall und können dann noch jahrelang vom Totholz leben.

Pilze sind eine sehr vielseitige und äußerst interessante Lebensform, die teilweise sehr schmackhafte Vertreter hervorbringt. Pilzseminare und Wanderungen in den Naturparken oder Volkshochschulen bieten eine sehr gute Möglichkeit die faszinierende Welt der Pilze kennen zu lernen.

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