Flechten, unbeachtete Naturwunder am Wegesrand


Schaut man mal genau hin, kann man die Flechten an vielen Pflanzen, Bäumen, Ästen und sogar auf Felsgestein finden. Wir beachten sie kaum, dabei sind es geniale Lebewesen mit fantastischen Fähigkeiten. Es lohnt sich wirklich, sie sich einmal genauer anzusehen.

Flechten sind eine Lebensgemeinschaft zwischen einer und mehreren Pilzarten und Partnern, die Photosynthese betreiben, Grünalgen oder Bakterien. In dieser Lebensgemeinschaft profitieren beide Partner voneinander, der Pilz wird von den Algen oder Bakterien mit Nährstoffen versorgt, dafür schützt er seine Partner vor Austrocknung und UV-Strahlung. Eine nicht ganz gleichwertige Partnerschaft, die Vorteile liegen mehr auf der Seite des Pilzes.


Dennoch ist diese Lebensgemeinschaft extrem überlebensfähig. Flechten finden sich in den extremsten Lebensräumen, in Mooren, in der Arktis, selbst im Himalaya-Gebirge in 5000m Höhe findet man Flechten. Sogar in den lebensfeindlichen Bedingungen des Weltalls geht man davon aus, dass Flechten einige Wochen überleben könnten. Geniale Meisterwerke der Natur, die einige tausend Jahre alt werden können.
Flechten sind für viele Tierarten eine wichtige Nahrungsquelle, im Norden für Rentiere und Elche. Auch vielen Schmetterlingsarten dienen die Flechten als Futterquelle für ihre Larven. Daneben verwenden viele Vögel Flechten zum Auspolstern ihrer Nester.
Rund 25000 Flechtenarten gibt es weltweit, etwa 2000 Arten gibt es in Mitteleuropa.
Auch bei eurer Wanderung könnt ihr sie mit Sicherheit entdecken, nehmt euch mal die Zeit und schaut sie euch genauer an, ihr seht dann ein absolutes Meisterwerk der Natur.

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