Noch ein paar Wochen und mit Beginn
der kalten Jahreszeit wird eine alljährige Grundsatzfrage für hitzige
Diskussionen unter den Naturfreunden führen. Soll man die Singvögel im Winter
füttern- ja oder nein?
Hinzu kommt, dass
einige Zugvögel im Winter bei uns bleiben, so hat uns z.B. die bekannte Amsel
vor einigen Jahrzenten noch im Winter als Zugvogel verlassen, heute ist sie
auch im Winter Gast in unseren Gärten. Wichtig bei der Fütterung der Singvögel
im Winter sind die richtige Auswahl der Futterorte, der Futtersorten und der
richtige Zeitpunkt des Futterbeginns. Die Futterorte sollten so gestaltet sein,
dass sie sicher von den Vögeln aufgesucht werden können. Futterspender sollten
witterungsgeschützt an einer für die Vögel übersichtlichen Stelle und nicht in
unmittelbarer Nähe von Glasscheiben platziert werden. So können die Vögel nicht
von anschleichenden Katzen überrascht werden und im Anflug nicht mit
Glasscheiben kollidieren.
Ob Sie nun ein Vogelhäuschen, oder einen
Futterspender verwenden bleibt Ihnen überlassen. Denken Sie aber bitte daran,
dass man die Futterstellen auch reinigen muss und deshalb sollte auch die
Reinigungsmöglichkeiten bei der Auswahl eine Rolle spielen.
Für Körnerfresser wie z.B. Sperlinge,
Finken und Meisen eignen sich Sonnenblumenkerne und entsprechende
Futtermischungen auf Körnerbasis aus dem Handel.
Rotkehlchen, Meisen, Amseln,
Zaunkönige z.B. bevorzugen Weichfutter wie ungeschwefelte Rosinen, Obst,
Haferflocken, Kleie, auch die handelsüblichen Meisenknödel und Ringe sind für
diese Arten sehr gut geeignet.
Auf keinen Fall sollte man salzhaltige
Speisereste, Speck oder Salzkartoffeln verfüttern, auch von Brot ist abzuraten,
es quillt im Magen der Vögel auf und kann zu gesundheitlichen Schäden führen.
Übrigens Futterringe, Meisenknödel
oder Futtertöpfe können Sie leicht selbst herstellen.
Nehmen Sie z.B. kleinen Blumentopf,
fixieren mit Bindedraht eine kleine Sitzstange und am anderen Ende eine
Aufhängeöse. Erwärmen Sie Rindertalg oder sauberes Pflanzenfett und mischen Sie
eine handelsübliche Futtermischung ein. Den steifen Brei füllen Sie in den Blumentopf ein und lassen die Masse erkalten.
Fertig ist Ihr Futtertopf. Übrigens eine gute Bastelidee für Kinder, die die
Töpfe auch entsprechend bemalen können. Im Winter können Sie sich dann nicht
nur an den Singvögeln sondern auch an den gemalten Kunstwerken Ihrer Kinder
erfreuen.
Ich beginne mit der Fütterung sobald
die Nachttemperaturen gegen Null Grad gehen, denn bereits bei diesen
Temperaturen haben die Vögel einen höheren Nahrungsbedarf und sie können sich
so frühzeitig an die Futterstellen gewöhnen. Wenn dann Dauerfrost und
geschlossene Schneedecke folgen kennen die Vögel ihre Futterstellen, die man
natürlich regelmäßig kontrollieren und nachfüllen muss. Futterstellen bieten
hervorragende Möglichkeiten Vögel zu beobachten und oft hat man auch Vögel zu
Gast, die man ansonsten seltener im Garten beobachten kann.
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