Der
europäische Nerz-fast ausgestorben
Früher war der europäische Nerz weit
verbreitet, heute gehört er zu den seltensten Säugetierarten in Europa. In Deutschland gilt er als ausgestorben. Mit Wiederansiedlungsprojekten
versucht man den Nerz in einigen Gegenden wieder einzubürgern. Ein solches Gebiet liegt direkt vor meiner Haustür, mitten im Saarland.
Wegen seines dichten und wasserabweisenden
Fells, das bei Menschen sehr begehrt war, wurden Nerze früher intensiv bejagt. Heute
leiden sie unter dem Verlust geeigneter Lebensräume und unter der Konkurrenz
des amerikanischen Nerzes, der sich in Europa zunehmend ausbreitet. Der
amerikanische Nerz, Mink genannt, stammt aus Pelztierfarmen und wurde teilweise
bewusst freigelassen, mit katastrophalen Folgen für die einheimische Tierwelt.
Auch der europäische Nerz wird durch den deutlich robusteren Kollegen aus
Amerika verdrängt.
Der Nerz gehört zu den Marderarten und führt
ein verstecktes Leben. Er ist dämmerungs- und nachtaktiv, daher kaum zu
beobachten. Mit etwa 50 cm Körperlänge und einem Gewicht von bis zu
0,8 Kg, ist er ein eher kleines Raubtier, sein Fell ist rot- bis dunkelbraun
gefärbt, manchmal sogar schwärzlich, die Körperunterseite ist etwas aufgehellt.
Die Männchen sind größer und schwerer als die Weibchen. Nerze leben als
Einzelgänger und sind sehr standorttreu. Sein Revier kann bis zu 30 ha groß
sein und im an Wasser gebunden. Sie bevorzugen saubere Flüsse und Seen mit
dichter Uferbepflanzung, an denen sie ihrer Beute nachstellen können. Von
kleineren Nagetieren, Vögeln und Frösche bis hin zu Fischen und Krebsen reicht
sein Speiseplan. Nerze können gut schwimmen und auch tauchend jagen. Kleine
Schwimmhäute zwischen den Zehen sind dabei sehr hilfreich.
Nach der Paarungszeit im Februar oder März
bringt das Weibchen im April oder Mai etwa 5 Junge zur Welt, in Ausnahmefällen
können die Würfe auch bis zu 7 Jungtiere stark sein. Nach etwa 4 Monaten sind
die Jungen selbstständig. Der europäische Nerz ist vom Aussterben bedroht und
wir sollten alle Möglichkeiten nutzen die Art zu erhalten.
Der nächste Artikel der Serie erscheint am 6.11. und stellt die größte Eule vor die im Saarland lebt, der Uhu.
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