Uhu-
König der Nacht
Diesen prachtvollen Vogel kann man im Saarland noch in freier Wildbahn erleben, ein faszinierendes Tier.
Der Uhu, mit lateinischem Name
"bubo bubo" genannt, ist die größte bei uns lebende Eulenart. Seine
deutscher, als auch sein lateinischer Name sind auf seine Lautäußerungen
zurückzuführen. Ein ausgewachsener, weiblicher Uhu kann eine Spannweite von
etwa 1,70m erreichen, bei einem Gewicht von durchschnittlich ca. 2,6 kg.
Männliche Tiere sind mit einem Durchschnittsgewicht von rund 1,9 kg deutlich
kleiner. Vergleicht man ihn mit der kleinsten bei uns lebenden Eule, dem
Sperlingskauz, ist der Uhu rund 40 mal schwerer.
Charakteristisch für den Uhu sind
seine lange Federohren am Kopf, die aber nicht dem Hören dienen sondern
vielmehr Stimmungsbarometer für
Artgenossen sind.
Der Uhu ist grundsätzlich sehr
anpassungsfähig in der Wahl ihrer Lebensräume. Nadelwälder, Mischwälder, reine
Laubwälder, felsige Gebiete mit genügend offenen oder locker bewachsenen
Flächen für die Jagd sind geeignete Lebensräume. Zu Brüten bevorzugt er
allerdings felsiges Gelände, Steinbrüche mit Höhlungen und Felsvorsprüngen, die
gegen Regen schützen.
Stehende oder fließende Gewässer nutzt
er gerne zum Baden und Trinken und auch zum Jagen.
Sein Beutespektrum ist sehr groß und reicht von Mäusen über
Igel, Hasen, anderen kleinere Eulenarten, Greifvögel, Krähen und Elstern, sogar
Insekten, Frösche, Schlangen und Fische werden nicht verschmäht.
Auch Füchse, vor allem unaufmerksame
Jungfüchse sind vor dem Uhu nicht sicher. Der Uhu jagt im tiefen Pirschflug
über dem Boden oder wartet auf einem Ast auf Beute, manche Tiere jagt er mit
schnellen Schritten auf dem Boden laufend, z.B. Eidechsen, Frösche.
Seine Beute packt er mit seinen
mächtigen Krallen.
Von den 4 Zehen ist die äußerste als Wendezehen ausgestattet
und kann nach Bedarf nach vorne oder hinten gedreht werden.
Unverdauliche Nahrungsreste, wie
Haare, Federn und Knochen spuckt der Uhu als Gewölle aus.
Hervorragende Sinne sind im bei Jagd
behilflich. Die großen Augen sind optimal ausgestattet um bei schlechten
Lichtverhältnissen noch sehr gut zu sehen. Im Vergleich zum Menschen, hat der
Uhu eine bis zu 10- fach bessere Sehleistung in der Dämmerung. Mit seinen
besonders ausgebildeten Gehör kann der Uhu seine Beute nicht nur akustisch
wahrnehmen sonder auch sehr genau orten und somit punktgenau anfliegen.
Obwohl Eulen hervorragend hören,
scheinen sie sehr laute Geräusche nicht zu stören. So brütet der Uhu gerne in
Steinbrüchen, trotz häufiger Sprengungen und Schleiereulen ziehen ihre Jungen
in Kirchtürmen auf, trotz des Glockengeläuts.
Durch besonders ausgebildete Federn,
die sehr weich und an den Rändern aufgefächert sind, können Eulen, wie der Uhu,
nahezu lautlos fliegen.
Der Uhu jagt in der Regel in der
Dämmerung und nachts und sitzt tagsüber, mit seinem Gefieder gut getarnt, in
Bäumen, ruht sich aus und pflegt sein Gefieder. Auch dabei entgeht ihm nicht
die geringste Bewegung, auch bei Tageslicht kann er sehr gut sehen.
Nach neueren Untersuchungen geht man
davon aus, dass der Uhu keine lebenslange Partnerschaften eingehen und auch
ihre Reviere wechseln.
Schon im Winter beginnt das
Uhumännchen mit seinen Balzrufen, um Weibchen anzulocken. Hat er dabei Glück
und es kommt zur Paarung, legt das Weibchen durchschnittlich 2-3 Eier, in
seltenen Fällen kann das Gelege bis zu 5 Eiern betragen. Nach etwas über 30
Tagen Brutzeit schlüpfen dann die Jungen, die nach rund 5 Monaten selbständig sind und sich eigene Reviere
suchen.
Ein ausgewachsener, gesunder Uhu hat
in der Natur keine natürlichen Feinde und kann ein Alter von knapp 30 Jahren
erreichen. Bei zahm gehaltenen Tieren sind Höchstalter von über 50 Jahren
erreicht worden.
Hauptgefahr für den Uhu ist heute der
Straßen- und Bahnverkehr, Hochspannungsleitungen auch an Windkraftanlagen kommt
es zu Verlusten.
Störungen an seinem Brutplatz durch
Freizeitaktivitäten der Menschen gehören ebenso zu seinen Bedrohungen.
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