Wisente-
die Urkraft der Natur
Dieses mächtige Tier lebt im Saarland, natürlich nicht in freier Wildbahn, aber im Wild- und Wanderpark Weiskirchen kann man die Riesen hautnah erleben.
Der Wisent gehört mit dem Elch zu den
größten und schwersten Landsäugetier in Europa und erinnert in seinem Aussehen
stark an seinen amerikanischen Verwandten, den Bison. Die männlichen Tiere,
Bullen, können bei einer Widerrist bis zu 2 m ein Gewicht von maximal 1 Tonne
erreichen.
Die weiblichen Tiere, die Kühe sind deutlich kleiner und leichter.
Wisente galten zu Beginn des 20.
Jahrhunderts in freier Wildbahn als ausgestorben. Nur in Zoos und Gehegen
konnten einige wenige Tiere überleben. Mit Hilfe konsequenter Schutzmaßhamen
und aufwendiger Nachzuchtprojekte konnten die Bestände wieder aufgebaut werden,
heute schätzt man den Gesamtbestand weltweit auf über 3000 Tiere.
In Deutschland kann man Wisente im Zoo und in großen Gehegen
beobachten. Ein interessantes Auswilderungsprojekt wird in Rothaargebirge
vorbereitet. Hier soll eine Wisentherde auf einer über 4000 ha. großen Fläche
ausgewildert werden. Die Auswilderung ist für März geplant.
Spaziergänger in der Region müssen
sich nicht sorgen, Wisente greifen keine Menschen an, sondern ergreifen die
Flucht wenn sie Menschen sehen.
Ausgewachsene, gesunde Wisente haben
in der freien Natur keine Feinde, selbst Wolf oder der Luchs können höchstens
Jungtieren oder kranken, geschwächten Tiere gefährlich werden.
Wisente leben in kleineren Herden mit
bis zu 25 Tieren, wobei die älteren Bullen meist als Einzelgänger unterwegs
sind und nur zur Paarungszeit die Herden aufsuchen. Die Wisentherde ist meist
eine gemischte Gruppe bestehend aus
mehreren weiblichen Tieren und zwei bis dreijährigen Jungtieren, deren
Zusammensetzung sich öfters ändert. Die Führung in der Herde hat die Leitkuh.
Wisente leben bevorzugt in
Laubmischwäldern und grasen die Krautschicht ab, sie ernähren sich zudem von
Laub, jungen Trieben, Waldfrüchte wie Eicheln und Bucheggern.
Im Winter scharren die Wisente mit
ihren kräftigen Hufen den Waldboden von Schnee frei und suchen nach Futter, in
strengen Winter wird auch Baumrinde als Futter aufgenommen. Wisente sind, wie unsere Kühe, Wiederkäuer. Deshalb ruhen sie
nach der Futteraufnahme ausgiebig und erschließen durch Wiederkäuen die
Nahrungsstoffe ihres Futters. Wisentbullen werden etwa ab dem 6. Lebensjahr
geschlechtsreif, die Wisentkuh setzt ihr erstes Kalb in der Regel im Alter von
4 Jahren und bleibt bis ins hohe Alter fruchtbar. Die Lebenserwartung eines Wisents liegt bei etwa
20 Jahren, weibliche Tiere können noch einige Jahre älter werden.
Die Paarungszeit der Wisente liegt
hauptsächlich im August und Oktober, dabei kann es auch vorkommen, dass sich
Bullen um die Weibchen streiten und kämpfen, allerdings viel seltener als bei
den Hirschen. Dabei kann es allerdings auch zu Verletzungen und Todesfällen
kommen.
Der Wisent gehört weltweit zu den bedrohten Tiere und brauch unseren
besonderen Schutz. Umso wichtiger sind Auswilderungsprojekte, wie das im
Rothaargebirge geplante Projekt. Den dauerhaft kann eine Tierart nur dann
bestehen, wenn sie neben Zoo- und Gehegehaltung auf freilebende Tiere aufbauen
kann. Solche Auswilderungsprojekt sind natürlich von der Akzeptanz aller
beteiligten Gesellschaftsgruppen abhängig, falsche Ängste sind da fehl an
Platze und beim Wisent auch unbegründet. Es keinen Beleg dafür, dass jemals ein
Mensch durch einen freilebenden Wisent zu Schaden gekommen ist. Es bleibt zu
hoffen, dass das Auswilderungsprojekt im Rothaargebirge ein Erfolg wird,
Nachahmer findet und der Wisent in der ein oder anderen geeigneten Landschaft
in Deutschland wieder Bestandteil der
freien Natur wird.
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