Fischotter-perfekte
Taucher
Beobachtet man einen Fischotter, wie
er aus einem Eisloch aus dem bitterkalten Bach aufsteigt und genüsslich in
seinem nassen Fell über die Eisfläche läuft, hat man unwillkürlich kalt,
alleine vom Zusehen.
Aber um den Fischotter müssen wir uns
keine Sorgen machen, er hat eines der dichtesten Felle im gesamten Tierreich.
Bis zu 80.000 Haare pro cm² sorgen dafür, dass kein Wassertropfen seine Haut
erreicht. Ein Mensch, mit voller
Haarpracht, bringt es auf gerade mal 500 Haare pro cm². Das Fell der
Fischotters isoliert ideal und somit ist
er nicht auf eine dicke Fettschicht
angewiesen, wie z.B. die Robben.
Das wurde ihm aber fast zum
Verhängnis. Sein Fell war früher sehr begehrt, deshalb wurde er intensiv bejagt
und fast ausgerottet. Heute steht er unter Schutz und die größte Bedrohung, für
das mittlerweile sehr seltene Tier, ist der Verlust an geeigneten Lebensräumen.
Ideal für Fischotter sind reich
strukturierte Auenlandschaft mit sauberen, klaren Gewässern,
abwechslungsreicher Ufergestaltung, Flachwasserzonen mit Sandbänken, unterspülte
Ufer und deckungsreicher Bewuchs durch Bäume und Sträucher.
Diese Lebensräume bieten auch optimale
Nahrungsgrundlagen für das Tier. Neben geeigneten Fischen hat der Fischotter
ein großes Beutespektrum, das Insekten, Amphibien, Krebse, kleinere Säugetiere
und Wasservögel beinhaltet. In störungsfreien Gebieten ist der Otter ganztägig
aktiv, ansonsten verlegt er seine Aktivitäten in die Dämmerungs- und Nachtzeit.
Der Fischotter gehört zur Gruppe der
Marder, ausgewachsene männliche Tiere können bei einem Gewicht bis zu 12 Kg, eine
Körperlänge von 1,5m erreichen, wobei
alleine der Schwanz etwa 0,5m lang ist. Im Wasser dient er als Steuerungs- und
Ruderorgan. Weibliche Tiere sind deutlich kleiner.
Fischotter können hervorragend
schwimmen und tauchen. Schwimmhäute zwischen den Zehen, besonders ausgebildete
Lungen, die Möglichkeit mehr Sauerstoff im Blut zu speichern machen ihn zum
perfekten Taucher und Schwimmer. Taucht er ab, verengt er seine Nasenlöcher und
verschließt seine Ohröffnungen. Im Wasser ist er etwa doppelt so schnell wie
ein Mensch.
Jagd der Fischotter im Wasser sind
seine Hauptsinne die sehr guten Augen und seine besonders ausgebildeten
Tasthaare an der Schnauze.
An Land kann er seine gute Nase und
sein sehr feines Gehör nutzen. Vor Feinden braucht ein gesunder , erwachsener Otter
sich nicht zu fürchten. Lediglich Jungtiere und kranke, geschwächte Tiere
müssen sich vor Luchs, Wolf oder Adler in Acht nehmen.
Fischotter leben in einem Revier, das
sie mit besonderen Duftstoffen im Kot markieren.
Als Rückzug und Ruhemöglichkeit nutzt er
Bausysteme in seinem Revier, die er aber sehr selten selbst anlegt, meist nutzt
er alte ufernahe Baue von Dachs und Fuchs. Im Otterrevier gibt es in der Regel
mehrere Bausysteme und je nach Nahrungsangebot ist das Revier recht groß und
kann eine Uferlänge von bis zu zehn Kilometern aufweisen. In einem ruhigen,
abgelegenen Bau bringt das Weichen auch
seine Jungen zur Welt, häufig in der Zeit zwischen Mai und September. Meistens
sind es zwei Junge, in Ausnahmefällen kann die Wurfstärke auch bei fünf
Jungtieren liegen. Die jungen Otter öffnen nach 35 Tagen ihre Augen und bleiben
dann mehrere Monate bei ihrer Mutter, die sich alleine um den Nachwuchs
kümmert. Mit etwas Glück können die Fischotter dann ein Alter von 10-15 Jahren
erreichen in seltenen Fällen auch über 20 Jahre.
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