Er sieht ähnlich aus wie ein
Waschbär und teilt mit ihm das gleiche Schicksal, beides sind Tiere die bei uns
normalerweise nicht heimisch sind und zu Problemen führen können.
Ursprünglich
stammt der Marderhund, auch Enok genannt, aus Ostasien, wurde dann als Pelztier
im europäischen Teil Russlands gehalten. Freigelassene und entlaufene Tiere
verbreiteten sich dann bis nach Deutschland. Die ersten Exemplare wurden um
1960 bei uns beobachtet.
Äußerlich ähnelt der Marderhund
dem Waschbären, gehört aber zur Gruppe der Hundeartigen. Er hat kurze Beine,
ein dichtes langes Haarkleid und eine dem Waschbären ähnliche schwarz-weiße
Gesichtsmaske. Er wird etwa 20 cm hoch und erreicht eine Körperlänge bis zu 50
cm, ohne Schwanz, bei einem Gewicht von 8-10 kg. Die Spur des gleicht der eines
Hundes und weist 4 Krallen aus, im Gegensatz zum Waschbären, dessen Spurenbild
5 Krallen aufweist.
Seine Nahrung reicht von
Pflanzen, Obst, Früchte bis hin zu kleinen Säugetieren, Fische, Frösche, Vögel,
Schnecken und Insekten und weist ihn als Allesfresser aus. Er ist nachtaktiv
und daher selten zu beobachten. Sein bevorzugter Lebensraum sind Laub- und
Mischwälder, schilfbewachsene Uferstreifen und landwirtschaftliche Nutzflächen.
Zur Aufzucht seiner Jungen
bezieht er gerne verlassene Fuchs- oder Dachsbauten oder baut sich selbst einen
einfachen Röhrenbau. Die Paarungszeit der Tiere ist im Januar und Februar, nach
ca. 9 Wochen bringt das Weibchen dann etwa 3-8 Junge zur Welt. Das Männchen bewacht
die Höhle und sobald die Jungen Futter aufnehmen versorgt er sie.
In strengen Winter hält der
Marderhund eine Winterruhe, ein für hundeartige Tiere außergewöhnliches
Verhalten. In Acht nehmen muss er sich vor
Adler, Luchs und Wolf, Jungtieren kann auch der Uhu gefährlich
werden. Der Marderhund ist nicht geschützt und wird in einigen Regionen stark
bejagt, weil man befürchtet, dass er erhebliche Schäden bei heimischen
Tierarten verursacht. Inwieweit das zutrifft ist derzeit eine kontroverse
Debatte unter den Naturschutzorganisationen. Entkommt er den Jägern, seinen
natürlichen Feinden und ist achtsam im Straßenverkehr kann er ein Alter von
etwa 7 Jahren erreichen.
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