Die Natur hat schon super Nahrungs - und Heilmittel in ihrem Sortiment, bei einigen lohnt es sich, sie etwas genauer zu betrachten. Die Hagebutte hat besonders viel zu bieten.
"Ein Männlein steht im Walde", mit diesem bekannten Kinderlied wurde die Hagebutte, die Frucht der Wildrose, jedem Kind einprägsam vorgestellt. Entgegen dem Vers im Kinderlied ist sie allerdings weniger im Wald, sondern meist an Wald- und Wegränder zu finden. Die häufigste bei uns vorkommende Wildrosenart ist die Hundsrose. Sie wächst als lockerer Strauch und kann bis zu drei Meter hoch werden. Ihr dichtes Strauchwerk ist ein wichtiger Schutz und Lebensraum für viele Tier- und Vogelarten. Ihre Blüten sind Nahrungsgrundlage für Wildbienen und andere bestäubenden Insektenarten. Aus den Blüten entwickeln sich die bekannten Hagebutten, deren fleischige, rote Schalen schmackhaft und sehr gesund sind.
Hagebutten kann man roh essen, gerade jetzt im Spätherbst und im Winter schmecken sie besonders süß. Sie sind sehr vitaminreich, insbesondere Vitamin C ist reich vorhanden, allerdings muss man die Nüsschen entfernen, die sind nicht genießbar.
Man verwendet sie zur Herstellung von Marmeladen, Likören, Fruchtwein und Tees. Auch in der Heilkunde werden Hagebuttenschalen eingesetzt zur Linderung von Erkältungskrankheiten, Blasen- und Nierenleiden und bei Gicht und Rheuma. Die in den Hagebutten enthaltenen Nüsschen sind mit feinen Haaren mit Widerhaken bestückt und führen bei Berührung zu Juckreiz.
Manchmal kann man an den Wildrosensträuchern seltsame Gebilde mit haarigen Auswüchsen beobachten, die man im Volksmund Schlafäpfel nennt. Früher glaubte man, dass diese Gewächse unter dem Kopfkissen liegend gegen Schlafstörungen hilfreich sind.
Die Schlafäpfel, fachlich Gallen genannt, entstehen durch die Rosengallwespe, die ihre Eier in die noch geschlossenen Knospen der Wildrose ablegt.
Der Strauch reagiert darauf mit Ausbildung dieser besonderen Wachstumsform, der Galle, die dann Lebensraum der Wespenlarven ist. Die Galle kann bis zu 10 cm Durchmesser erreichen und kann auch mit anderen zusammenwachsen, die Färbung reicht von grünlich, gelb bis rot. In ihr können sich dann bis zu 60 Larven entwickeln.
Sehen sie sich beim nächsten Spaziergang den Hagebuttenstrauch mal genau an, mit etwas Glück können Sie die Schlafäpfel entdecken.
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