Die "Gummibud", eine wohl einmalige Wanderhütte mit Geschichte.


Wander- und Schutzhütten gibt es sehr viele in Deutschland, aber diese hier, auf unserer täglichen Wanderstrecke zwischen Illingen und Urexweiler, hat etwas ganz Besonderes. Und das macht unsere "Gummibud" einmalig.

Ich kenne diese Schutzhütte schon seit meiner Kindheit und das ist mittlerweile ja auch über 50 Jahre her. Erbaut wurde sie mit Sicherheit schon einige Jahre früher. Sie war damals ein beliebter Treffpunkt der örtlichen pensionierten Berg- und Hüttenarbeiter. Hier wurden die Informationen über das dörfliche Geschehen ausgetauscht, geratscht und getratscht. Richtig viel Betrieb war damals in der Hütte, locker 10 Personen konnten sie hier ausruhen oder bei schlechtem Wetter Schutz suchen.


Heute wird sie kaum noch besucht, die modernen Rentner heute haben entweder keine Zeit mehr und müssen mit Nebenjobs ihre Rente aufbessern oder sie sind sportlich unterwegs, mit Joggingschuhen und Mountainbike. Der ein oder andere Besucher nutzt sie mittlerweile um ungesehen seine Notdurft zu verrichten, das verrät der eigenartige Geruch in der Hütte, schade.


Einzigartig macht die Hütte aber ihr besonderes Baumaterial, das ihr auch den Namen "Gummibud" gegeben hat. Die Hütte ist komplett mit Bandgummi umhüllt. Hierbei handelt es sich um ehemalige Transportbänder aus den Bergwerken. Auf diesen Bänder wurde Kohle und Bergematerial transportiert, ein unverwüstliches Material, wird bei uns im Volksmund "Gruwegummi" genannt.


Diese Schutzhütte hat schon viele ihrer Besucher überlebt und wenn sie niemand abbaut, wird sie auch mich überleben. Ihr unverwüstliches Baumaterial trotz Wind und Wetter, Eis und Schnee und ist ein kleiner Rückblick in die saarländische Industriekultur. Viele ehemalige Berg- und Hüttenleute haben in dieser Hütte ihre Freizeit verbracht, über die Gummibänder wurde tonnenweise Kohle gefördert, das schwarze Gold, der Motor der damaligen Wirtschaft.
Der Weg der an der Hütte vorbeiführt und heute unsere tägliche Wanderstrecke ist, war früher der Weg den die Arbeiter zu ihrem Bergwerk zu Fuß bewältigen mussten, viele Kilometer täglich.


Für mich ist und bleibt sie ein besonderer Wegpunkt auf meiner Wanderstrecke.

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